Heute morgen um 7 Uhr versammelten sich ca. 100 Leute am Hamburger
Flughafen, um gegen die geplante Abschiebung des iranischen Studenten Ehsan Abri
über Warschau nach Ungarn zu protestieren. Ehsan Abri droht in Ungarn nicht nur
Haft, sondern auch die Abschiebung in den Iran, wo er als Kommunist und
Homosexueller die Todesstrafe befürchtet.
Am Schalter der polnischen Fluggesellschaft LOT, mit der um 8.55 Uhr die Abschiebung stattfinden sollte, wurden Flugblätter an Passagiere verteilt und Transparente entrollt. Die Bundespolizei war sich wohl zunächst nicht einig über den Umgang mit der unangemeldeten Demo und verlangten lediglich, den Zugang zum Schalter freizuhalten. Später erschien Herr Müller, Leiter der Polizeiaußenstelle am Flughafen, und forderte dazu auf, den Bereich am Schalter zu verlassen, da angeblich Passagiere behindert würden.
Demonstrationen seien
zwar erlaubt, aber nur in einem bestimmten Bereich in der Mitte der Halle, und
das Ansprechen von Passagieren sei zu unterlassen. Diese Rechtsauslegung ist
mehr als fragwürdig.
Die DemonstrantInnen, die inzwischen erfahren hatten, dass die geplante
Abschiebung wohl heute nicht stattfinden wird (siehe auch mail des
Flüchtlingsrats Schleswig-Holstein unten), zogen dann mit Transparenten und
Parolen durch die Abflughalle. Daraufhin stürmte plötzlich behelmte
Landespolizei in die Halle und drohte mit Auflösung der Demo.
Diese wurde dann
aber angemeldet, und Passagiere wurden per Megaphon und mit Sprechchören (die
angeblich auch nicht erlaubt seien) weiter informiert. Gegen 8.30 Uhr verließen
die DemonstrantInnen den Flughafen – in der Hoffnung, dass die Abschiebung nicht
nur aufgeschoben, sondern verhindert wurde.
Weitere Infos und Fotos sicher sicher demnächst auf diversen Blogs.