kein mensch ist illegal hamburg

"Ihr sollt wissen, daß kein Mensch illegal ist.
Das ist ein Widerspruch in sich. Menschen können schön sein oder noch schöner. Sie können gerecht sein oder ungerecht. Aber illegal? Wie kann ein Mensch illegal sein?"

Elie Wiesel

Samstag, 12. Juni 2010

Pressemitteilung 12.6.2010:

Atiq und Arjan sollen zusammen bleiben können!
Mailaktion an Hamburger Innensenator sowie den Hamburger Peditionsausschuss und Innenausschuss gestartet

Sehr geehrte Damen und Herren,

soeben haben wir gemeinsam unser Mailaktion an Hamburger Innensenator sowie den Hamburger Peditionsausschuss und Innenausschuss gestartet, damit Atiq und Arjan umgehend
ein Bleiberecht in Hamburg ermöglicht wird.

Zu den Hintergründen:

Atiq Haidari ist 1999 mit 16 Jahren aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet, nachdem seine Eltern durch eine Bombe ums Leben kamen und hat bis März 2005 in Hamburg gelebt. Er ist hier zu Schule gegangen und hat seinen Hauptschulabschluss absolviert. Während er lernte und nebenbei arbeitete, erfuhr er von seiner bevorstehenden Abschiebung nach Afghanistan. Afghanistan ist jedoch ein fremdes Land für Atiq Haidari, da er weder Angehörige, noch Freunde oder Bekannte dort hat. Deshalb entschloss er sich, nach Schweden zu flüchten und dort Asyl zu beantragen. Er hat in Schweden (Boras) im März 2005 Asyl beantragt und nach mehrfacher Ablehnung schließlich eine einjährige Aufenthaltserlaubnis erhalten. In Schweden lernte er die Sprache und wiederholte seinen Hauptschulabschluss. Bei Netto wurde Haidari innerhalb kurzer Zeit stellvertretender Filialleiter, eine Stelle bei der er sogar sehr gut verdiente. Dennoch wurde ihm seine Aufenthaltserlaubnis nicht mehr verlängert.

Atiq Haidari entschloss sich, aus persönlichen Gründen nach Deutschland zurückzukehren, um hier mit Arjan Talebian, seiner heutigen Frau, zu leben. Er stellte einen Asylantrag, der wieder abgelehnt wurde, so dass er zum 3. Mal von Abschiebung bedroht war – diesmal zunächst nach Schweden und dann weiter nach Afghanistan. Er saß 23 Tage rechtswidrig in Abschiebehaft und bekam wieder ein Abschiebetermin, zu dem er allerdings nicht erscheinen konnte: An diesem Tag versuchte er, sich das Leben zu nehmen. Seitdem wird er in einer Hamburger Psychiatrie wegen seines Suizidversuchs behandelt. Mittlerweile sind schon über 3 Monate vergangen. Seine gesundheitliche Lage verschlimmert sich Tag für Tag. Er hat Albträume von der Abschiebehaft und hat sogar weitere Male versucht, sich das Leben zu nehmen, was ihm jedoch glücklicherweise nicht gelang.

Arjan Talebian, Haidaris Frau, ist im Besitz einer Niederlassungserlaubnis, lebt in Hamburg seit 1999, macht dort ihr Abitur, bekommt ein Stipendium bei der Frauendörfer Förderstiftung aufgrund guter Leistungen in der Schule und engagiert sich in vielen sozialen Bereichen. Sie möchte in Hamburg Medizin und Informatik studieren und dort zusammen mit ihrem Ehemann Atiq Haidari, mit dem sie seit dem 1.12.2009 verheiratet ist, leben. Atiq Haidari hat einen festen Arbeitsplatz zugesichert bekommen. Er benötigt allerdings eine Arbeitserlaubnis, damit er dort beginnen kann zu arbeiten.

Herzlichen Dank für ihre Berichterstattung im Voraus!

Mohammed Jouni Jugendliche ohne Grenzen
Philipp Harpain Aktionsprogramm Hier Geblieben! – GRIPS Theater
Margret Geitner Kein Mensch ist illegal Hamburg

Pressekontakt: info@hier.geblieben.net
oder direkt zu Arjan Talebian: arjan.talebian@yahoo.com


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