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Das Haus der Familie Arslan wurde am 23.11.1992 von neofaschistischen Tätern mit Molotow-Coctails angezündet. |
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Bei dem Anschlag wurden die 10jährige Yeliz Arslan, die 14jährige Ayse Yilmaz und dei 51jährige Bahide Arslan ermordet.Weitere Familienmitglieder wurden teilweise serh schwer verletz.Zuvor hatten neonazis bereits ein Brandanschlag auf die Ratzeburgerstrasse 13 verübt, wo ebenfalls Menschen türksicher herkunft wohnten.Neune von Ihnen erlitten schwere verletzungen. |
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Maßstab für das Gedenken waren die vorstellungen der Überlebende .Denn die überlebenden rassistischer und faschistischer Gewalt sind keine Statisten.Sie mundtot zu machen,ist ein angriff gegen soe als zeugen des geschehenen und gegen ihre erinnern. |
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Den angriff tretten wir gemeisam entgegen- für eine antifaschistische und antirassistische Geselschaft. |
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Freundeskreis im Gedenken an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992. |
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Heute 17 November hat eine bundesweite antifaschistische Demonstration in Mölln stattgefunden |
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Die überlebenden geführt durch die leere strassen von Mölln von den Familien der ermordeten. |
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Unsere Familie ist gross sagte eine der Familien angehörigen und es hat so viel jahre gedauert bis wir das erleben konnten. Jetzt sind wir nicht mehr alein .Danke das ihr hierher gekommen seid! |
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Vor dem Haus wo der Brandanschlag statgefunden hatte hileten die demonstrant_innen |
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eine schweigeminute
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Mit ein Konzert "reclaim and remember" geht die Gedenk veranstatltung weiter in die Stadtwerke-Arena |
Redebeitrag Ramazan Avci
Initiative (RAI) am 17.11.2012 in Mölln
Bundesweite Demo :
Das Erinnern wach halten – 20 Jahre nach dem rassistischen
Brandanschlag von Mölln
Heute sind wir hier in Mölln, wo vor 20
Jahren drei Menschen auf grausamste
Weise ermordet wurden.
Mitverantwortlich an dem Tod von Bahide und Yeliz Arslan sowie von Ayse Yilmaz
sind die rassistischen Hetzer.
Nach der Wiedervereinigung richtete sich diese Hetze gegen alles was als
„Undeutsch“ galt. Obdachlose, Punks, Humanisten, Flüchtlinge oder MigrantInnen.
Die Hetze diente der Schaffung einer neuen nationalen Identität für
Herkunftsdeutsche. Deutschland musste sich als Nation neuerschaffen und knüpfte
an altbewährte Traditionen an. Ausgrenzen und zur Zielscheibe erklären. „Wir“
und die „Anderen“ als neue Identitätsfindungsstrategie.
Die faktische Abschaffung des Asylgrundrechtes
wurde mit diesen Morden durchgesetzt.
Wenige Tage nach Mölln, haben sich CDU/CSU, FDP und SPD auf den
sogenannten Asylkompromiss geeinigt. Wenige Tage nach Solingen ist im Bundestag das Asylgrundrecht abgeschafft worden.
Symbolträchtiger kann man die rassistische Arbeitsteilung nicht inszenieren.
Den Opfern beizustehen fiel den politisch Verantwortlichen selten ein.
Weder der damalige SPD Ministerpräsident Engholm noch der Bundeskanzler Kohl
oder der Bundespräsident ließen sich bei den Protesten in Mölln blicken. Der
Einheitskanzler wollte keinen Beileidstourismus,
wie er es nach Solingen formulierte.
So steht diese Kleinstadt symbolisch für die
rassistische Hetze der 90er Jahre.
Obwohl der Brandanschlag von Mölln weder der Anfang noch das Ende der
rassistischen Morde ist. Im In- und Ausland ist Mölln durch diese Morde bekannt
geworden. Selten erringen Kleinstädte einen derart nachhaltigen Ruf wie Mölln.
Da mag es für Mölln wie ein Trost
erscheinen, dass durch Solingen eine weitere Stadt einen ähnlichen
Bekanntheitsgrad erreichte.
Wir wurden mit diesen Morden sozialisiert. Sie haben sich in unseren
Gedächtnissen verewigt.
Den MigrantInnen wurde schlagartig bewusst, dass nicht nur Asylbewerber oder
Flüchtlinge zur Zielscheibe werden konnten.
Sie organisierten sich. Zum Teil
bewaffneten sie sich und sorgten oft in Selbstschutzaktionen dafür, dass auch
die Rassisten zur Zielscheibe wurden.
An den Protesten am 27.11.92 in Hamburg beteiligten sich annährend 15.000
Menschen. Die Schulen wurden
boykottiert, viele Geschäfte und Imbisse blieben aus Protest geschlossen. Die
Arbeit wurde von einigen niedergelegt.
Wir konnten Hoyerswerda, Rostock, Mölln , Hünxe
und Solingen nicht verhindern. Es sind
mehr als 180 Opfer seit den 90ern zu beklagen. Noch heute werden täglich 45
rechtsextremistische Taten gezählt.
Wir müssen uns ebenfalls schonungslos eingestehen, dass sich niemand bei den
NSU Morden ernsthaft vorgestellt hat, dass es eine Serientat von Rassisten
ist. Migrantenverbände, NGOs, Linke
oder Antifas haben sich bis November 2011 an der Bezeichnung „Döner-Morde“ oder
SOKO Bosporus nicht gestört.
Sie haben sich für diese Morde kaum interessiert. Dass die Familien
drangsaliert, ins kriminelle Milieu
gerückt und isoliert wurden, hat selten gestört. Wir wollen keine
Geschichtsverklitterung betreiben.
Das Problem heißt Rassismus. Damit
müssen wir uns selbst als ein Teil des Problems begreifen. Wir müssen uns und
unsere Privilegien in Frage stellen.
Wenn sich die sog „Zwickauer Nazizelle“ jahrelang frei bewegen und morden
konnte, dürfen wir nicht damit rechnen, dass die rassistischen Morde in
Deutschland ein Ende nehmen werden.
Aus den NSU Morden lernen heißt für uns, kein absolutes Vertrauen in die
staatlichen Instanzen zu setzen. Es
bedeutet nicht darauf zu warten, wann die Nazis wieder zuschlagen, sondern
unseren Schutz auch selbst zu organisieren und uns an Ort und Stelle selbst zu
verteidigen.
Unsere Geschichte können und wollen wir selbst bestimmen. Wir wollen nicht,
dass sich eine institutionalisierte Erinnerungskultur breit macht, die jegliche
Verantwortung von sich weist.
Historische Kontinuitäten müssen wir benennen, um wachsam zu sein.
Nach dem kürzlich der 20 Jahrestag von Rostock-Lichtenhagen mit der
Einpflanzung einer deutschen Eiche feierlich begangen, und das Mahnmal zur Erinnerung an die
Ermordung von Roma und Sinti eingeweiht wurde, findet wieder eine rassistische
Hetze gegen Flüchtlinge und im speziellen gegen Roma und Sinti statt. Es regt
sich wieder kaum ein Widerstand in dieser Gesellschaft. Wir können agieren und
uns der rassistischen Hetze entgegen stellen, gleichgültig gegen wen sie sich
richtet. Wir müssen offensichtliche Rassismen benennen, dort wo wir sie
vorfinden. Intervenieren, wenn wir Rassismus
erleben.
Wir haben mit unserer Initiative zum Gedenken an Ramazan Avci erklärt, dass
seine Ermordung im Jahre 1985 ein Wendepunkt in der Geschichte der Migranten
darstellte.
Unsere Initiative hat vor 2 Jahren- am 25. Jahrestag der brutalen Ermordung
Ramazan Avcis durch Nazis am
Hamburger S-Bahnhof Landwehr zu einer
Versammlung aufgerufen. Wir haben die
Umbenennung des Bahnhofvorplatzes in Ramazan-Avci-Platz gefordert.
Die offizielle Umbenennung des Bahnhofsvorplatzes wird nun am 19.Dezember erfolgen. Bereits Anfang Dezember wird der HVV die Bushaltestelle am
Bahnhof nach Ramazan Avci benennen.
Einige Angehörige der NSU Morde haben ähnliche Forderungen aufgestellt und teilweise
wie in Kassel schon durchgesetzt.
Was andernorts
selbstverständlich ist, scheint bislang in Mölln ein Affront zu sein.
Ignatz Bubis, der verstorbene Vorsitzender des
Zentralrats der Juden mahnte bereits
beim ersten Gedenktag am 23. November 1993 in Mölln:
„Wenn
wir die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten lassen, dann nicht um
Schuldgefühle zu erzeugen, sondern wir tun es für die Zukunft“.
Wir sind wütend und
empört darüber, dass es in Mölln nicht gelingt, einige Straßen nach den Opfern
des rassistischen Brandanschlages von 1992 zu benennen. Es ist schleierhaft
welches politische Kalkül dahinter steckt?
In Kiel und Köln wurde
eine Straße nach Bahide Arslan benannt.
Wir werden nicht aufhören den Bürgermeister von Mölln zu fragen:
„Wie lange wollen sie denn hier noch warten? Wann, wenn nicht spätestens jetzt,
Herr Bürgermeister Wiegels?
Müssen wir erst internationalen Druck
auf ihren Kurort mobilisieren, den sie
durch ihr Nichthandeln an diesem Punkt weiter diskreditieren?
Wir geben unser Versprechen, wir werden keine Ruhe geben, bis das realisiert
ist.
Wir fordern auch eine würdige Gedenktafel. Keinen Schild, was an eine
Arztpraxis erinnert.
Wir fordern eine Bahide Arslan Straße
Wir fordern eine Ayse Yilmaz Straße
Wir fordern eine Yeliz Arslan Straße
Jetzt und sofort und in Mölln, nicht nur woanders.
Hamburg/Mölln, 17.11.12