kein mensch ist illegal hamburg

"Ihr sollt wissen, daß kein Mensch illegal ist.
Das ist ein Widerspruch in sich. Menschen können schön sein oder noch schöner. Sie können gerecht sein oder ungerecht. Aber illegal? Wie kann ein Mensch illegal sein?"

Elie Wiesel

Samstag, 28. November 2015

Do. 17. Dezember 19:00 Welcome to Europe – Traces back to Lesvos 2015 – Journey back to the borde




                          Informationsveranstaltung
                            copyright: abdulah 


Die Gruppe Welcome to Europe - Infomobile Griechenland - Jog erzählt mit
Bildern und Geschichten von ihren Reisen zu Orten, an denen viele von
ihnen einmal angekommen sind. lesvos.w2eu.net

Zurück zu den Orten, an denen viele von uns zum ersten Mal in Europa
ankamen. Diese Reise traten wir 2015 zum dritten Mal an und fuhren im
August 2015 zum w2eu-Camp nach Lesvos. Wir trafen dort auf unglaubliche
Zustände: Quasi stündlich ankommende Boote mit Geflüchteten und keine
staatliche Unterstützung, eine humanitäre Krise dramatischen Ausmaßes.
Solidarische Menschen, die versuchten zu unterstützen und eine sich fast
täglich ändernde Lage. Viele faszinierende Menschen haben wir getroffen,
und haben versucht, ein Tropfen im Ozean zu sein.
Mit Bildern und Geschichten wollen wir von dieser Reise erzählen und
auch Möglichkeiten, direkter aktiver Solidarität aufzeigen.

http://www.gwa-stpauli.de/veranstaltungen/veranstaltungen/newsdetails/article/welcome-to-europe-traces-back-to-lesvos-2015-journey-back-to-the-border.html

Samstag, 7. November 2015

Sea Watch started von Hamburg mit neues Boat nach Lesvos.


06.11. / Pressemitteilung
Sea­Watch startet neue Rettungsmission
auf Lesbos
Immer wieder werden an den Stränden der griechischen Insel Lesbos Tote angespült. Mit dem kommenden Winter wird die Passage von der Türkei nach Griechenland für Flüchtende immer gefährlicher.
Sea­Watch hat sich deshalb entschlossen, eine Rettungsmission in der Ägäis zu starten. Am Freitag, den 06.11.2015 werden wir mit einem für den Rettungseinsatz ausgerüsteten Schnellboot von Hamburg aus in den Einsatz starten.
Wir laden sie deshalb herzlich für den 06.11.15 um 10.00 an den Lotsekai nach Hamburg­Harburg ein, den Ort, von dem auch die Sea­Watch 1 ins Mittelmeer startete.
Wir alle erinnern uns an die schrecklichen Bilder, wie das von Aylan Kurdi: der Junge, der bei der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland ums Leben kam. Auch wenn es an vielen Stellen keine 10 Seemeilen sind vom türkischen Festland auf die griechischen Inseln Kos, Samos oder Lesbos, sind bereits über den Sommer immer wieder Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen.
Nun, im Herbst und im Winter, wird die See rauer und die Katastrophen häufen sich. „Die Situation in der Ägäis wird für die flüchtenden Menschen von Tag zu Tag gefährlicher. Die ungewisse politische Lage in der Türkei und die Perspektivlosigkeit in ihren Heimatländern lassen die Menschen immer größere Risiken eingehen“, sagt Sea­Watch­Crewmitglied Philipp Hahn, der sich bereits zur Vorbereitung des Einsatzes auf Lesbos befindet. „Trotz der unermüdlichen Arbeit der freiwilligen Helfer gibt es viel zu wenig Unterstützung für die Flüchtenden. Der griechische Staat bräuchte dringend Hilfe, die humanitäre Situation zu verbessern. Die Errichtung von HotSpots führt in die falsche Richtung. Es bräuchte dezentrale Hilfe und einen zügigen Transport der Menschen von der Insel“, so Hahn weiter.
„Diese Situation, in der immer wieder Menschen sterben, ist für uns unerträglich. Wir haben deshalb beschlossen, eine Rettungsmission auf Lesbos zu starten. Die auf Lesbos stationierte Crew wird die Aufgabe bekommen, das Seegebiet zwischen Lesbos und der Türkei zu beobachten und Rettungseinsätze durchzuführen. Wir stellen uns auf einen anstrengenden und komplizierten Einsatz ein“, sagt Henning Toben, Einsatzleiter für die Lesbos­Mission. „Besser wäre es, die Europäische Union würde unseren Einsatz überflüssig machen und – wie es auch der Bürgermeister der Insel Lesbos fordert – endlich legale Routen für Flüchtende schaffen, um weitere Tote zu vermeiden“, so Toben. „Würde diesen
Sea­Watch I Das 1. Privatschiff zur Flüchtlings­Ersthilfe im Mittelmeer aus Deutschland
Rechtsträger: Verein Sea­Watch e.V., c/o dka­Anwälte, Immanuelkirchstraße 3 ­ 4, 10405 Berlin, presse@sea­watch.org www.sea­watch.org I www.facebook.com/seawatchprojekt I www.twitter.com/seawatchcrew
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Menschen die Möglichkeit gegeben, ihr Grundrecht auf Asyl über sichere Routen in Anspruch zu nehmen, würden keine toten Babys mehr angespült werden. Wir als Europäische Union tragen für diese Toten die Verantwortung. An der Küste von Lesbos gilt es nicht nur Leben zu retten, sondern auch unsere europäischen Grundwerte zu verteidigen gegen eines der tödlichsten Grenzregime der Geschichte“, sagt Crewmitglied Philipp Hahn im Angesicht der aktuellen Tragödien auf Lesbos. „Wir werden so lange dort bleiben, bis dieses Verbrechen aufhört!“

infos zur situation auf Lesvos:
http.//infomobile.w2eu.net

wer helfen will
http://lesvosvolunteers.com

Dienstag, 3. November 2015

Aufruf zur Demonstration am 14.11. / Call to the demonstration on 14th November

http://nevermindthepapers.noblogs.org/post/2015/10/26/aufruf-zur-demonstration-am-14-11-call-to-the-demonstration-on-14th-november/



(english below/francais en bas)
Hamburg, Herbst 2015. Täglich kommen neue Menschen an. Bis spät in die Nacht koordinieren freiwillige Helfer*innen am Hauptbahnhof eigenständig die Ankunft und Weiterreise hunderter Menschen auf der Flucht. Die, die in Hamburg bleiben, müssen am Stadtrand unter unzumutbaren Zuständen kalte Nächte in Zelten verbringen oder werden in alten, teils ungeputzten, Baumarkthallen zusammengedrängt. Auch sonst gilt: Ob an Hygiene, Gesundheitsversorgung, angemessenem Essen oder einfach einem Angebot, am Leben in der Stadt teilnehmen zu können — es fehlt überall.
Zur selben Zeit sind tausende Menschen aktiv und helfen: Sammeln Kleidung, verteilen Essen, bieten Sprachkurse an und sagen auf viele verschiedene Weisen: ›Ihr seid hier willkommen!‹. Derweil besetzen Roma den Michel und wehren sich gegen die staatlichen Abschiebungen ihrer Familien in Länder, in denen sie strukturell verfolgt werden. Seit zweieinhalb Jahren schon kämpft ›Lampedusa in Hamburg‹ um die Anerkennung ihrer sozialen Rechte, welche ihnen noch immer verweigert werden. Für die Betroffenen ist die jeweilige Lage eine akute Notsituation. Ohne ihre eigene Selbsthilfe und ohne solidarische Menschen wäre es noch viel prekärer.
Was machen die Behörden? Wo ist der Senat? Sicher ist: Spätestens seit Anfang des Jahres wussten die Verantwortlichen, dass die Zahlen massiv steigen werden. Trotzdem stellt Rot-Grün die Not der Menschen, die fehlende Organisation und die unwürdigen Bedingungen immer wieder als unvermeidbar dar! Aber diese Beschwichtigungen helfen nicht. Die dramatischen Szenen, die sich jetzt in Hamburg abspielen, sind Wasser auf die Mühlen
jener, die behaupten, ›mehr könne nun wirklich nicht getan werden‹.
Deutschland. Bundesweit dominiert Katastrophenrhetorik die öffentliche Meinung. Trotz allem Gerede vom Grundgesetz peitschen CDU, SPD und Grüne schon die nächsten Asylrechtsverschärfungen durch die Parlamente. Versorgungsstandards für die Geflüchteten werden stetig gesenkt und durch das Konzept angeblich ›sicherer Herkunftsländer‹ wird eine Spaltung in ›gute‹ und ›schlechte‹ Migrant*innen unternommen. Das Gesetz richtet sich damit unter anderem direkt gegen Roma, die in den ›Herkunftsländern‹ einer systematischen Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt sind. Seit Monaten breitet sich rechtes Gedankengut aus. Es bleibt nicht bei diffusen Ängsten. Fast täglich brennen Häuser. Und CSU, AfD und PEGIDA versuchen weiterhin sich gegenseitig am rechten Rand in ihren rassistischen Forderungen zu überbieten.
Europa. Die Menschen auf dem Weg nach Norden, fliehen vor Krieg, Gewalt, politischer Verfolgung, Diskriminierung und Armut. Sie eint der Wunsch nach einem besseren Leben. Mit ihrer Hartnäckigkeit setzt die Migrationsbewegung die Bewegungsfreiheit durch. Aber noch immer muss unter lebensgefährlichen Bedingungen das Meer überquert werden, noch immer wird der Weg von Stacheldraht, Zäunen und willkürlicher Polizeigewalt begleitet. So macht die herrschende Politik ihre Botschaft klar: ›Ihr seid hier nicht willkommen.‹ Während in großen Reden von Menschenrechten und historischen Herausforderungen gesprochen wird, werden Militärmissionen auf dem Mittelmeer kommandiert und blutige Deals mit Diktatoren und autoritären Regimes, wie Al-Baschir im Sudan oder Erdoğan in der Türkei, beschlossen.
Hungergesetze, Missmanagement und Kriegsschiffe. Das ist die Antwort darauf, dass Millionen Menschen sich aufmachen, um sich vor Gewalt und Armut zu schützen, um ein besseres Leben zu haben. Es heißt, das wäre eine ›Flüchtlingskrise‹. Aber die Menschen, die zu uns kommen sind nicht die Krise. Die Krise ist politisch gemacht: Das weltweite Vermögen ist heute so ungleich verteilt wie noch nie zuvor. Wirtschaftliche Verwertungszwänge drängen uns in Muster, in denen wir primär danach bewertet werden, wie profitabel wir sind. Nationalstaatliches Denken macht Menschenrechte davon abhängig, mit welchem Pass Personen geboren werden. Ein Glücksspiel. Gleichwertigkeit wird uns damit abgesprochen. Rassismus bringt hasserfüllte Mobs hervor, die sich genau jene, die bereits ausgegrenzt sind, als Bedrohung und als ihre Feinde herbei halluzinieren. Zwischen diesen rassistischen, nationalstaatlichen und kapitalistischen Logiken ist wenig Platz für echte Solidarität zwischen Hunderttausenden von Menschen.
Die jetzige Situation stellt uns ganz konkret vor die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen: Wie wollen wir damit umgehen, dass in unserer Stadt Menschen bei Minusgraden in Zelten schlafen müssen, während gleichzeitig bis zu einer Million Quardratmeter Bürofläche leer steht? Wie wollen wir damit umgehen, dass in unserer Stadt die Einen wie selbstverständlich zur Schule, zur Uni oder zur Arbeit gehen, während den Anderen solch elementare Teilhabe verboten wird? Was machen wir, wenn in unserer Stadt jeden Tag Menschen Angst vor Polizeikontrollen und Abschiebungen haben müssen, nur weil sie keine deutschen Pässe besitzen? Halten wir still, wenn die Menschen, die mit uns in einer Stadt leben, als ungleich behandelt werden?
Wir haben uns entschieden: Wir wollen und machen eine Stadt für alle!
Eine Stadt, in der gleiche Rechte gelten, ganz egal welche Papiere in der Tasche stecken! Eine Stadt, in der wir Seite an Seite stehen: mit Lampedusa in Hamburg, mit Romano Jekipe Ano Hamburg, mit den Protesten der Geflüchteten in den Lagern! Eine Stadt, in der es Platz für echte Nachbarschaft gibt, statt Milliarden für Olympia. In den letzten Wochen haben Zigtausende den Slogan ›Refugees Welcome‹ mit Leben gefüllt. Zigtausende haben gezeigt, wie es aussieht, wenn wir zusammen anpacken und anfangen, unseren Wunsch von einem ›besseren Leben für alle‹ in die Tat umzusetzen. Lasst uns weitermachen und einen Schritt voran gehen: Lasst uns diese Stadt verändern! Lasst Hamburg zu einem Ort werden, an dem es ohne wenn und aber heißt: All Migrants and Refugees Welcome — gleiche Rechte für alle!
Echte Nachbarschaft ermöglichen: Für angemessene Unterbringung in Wohnungen! Statt Isolation durch Zelte, Hallen und Massenlager!
Migration findet statt: Bewegungsfreiheit ist Menschenrecht! Bleiberecht für Alle! Statt Asylrechtsverschärfung, Spaltung in ›gute‹ und ›schlechte‹ Geflüchtete und Abschiebungen!
Solidarität muss praktisch werden: Unterstützt die migrantischen Kämpfe! Bis zur vollständigen gesellschaftlichen Teilhabe!
Werdet aktiv & kommt alle!
Refugees welcome heisst gleiche rechte für alle!
Demonstration
SA 14. NOVEMBER 2015, 13.30 Uhr
Steintordamm, Hamburg
Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/1642813122602638/
Rotznasen-Kinderblock Treffpunkt 13 Uhr,
Steintorplatz vorm Museum für Kunst & Gewerbe.
BÜNDNIS RECHT AUF STADT — NEVER MIND THE PAPERS!
www.nevermindthepapers.noblogs.org