„Wir wollen Teil der Gesellschaft in Hamburg sein“
Libysche Flüchtlinge treten in die Gewerkschaft ver.di ein
Die als Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ bekannt gewordenen
Flüchtlinge aus Libyen haben sich entschieden, Mitglied der
Gewerkschaft ver.di zu werden. Die ca. 300 Flüchtlinge haben in
Libyen gearbeitet als Ingenieure, Journalisten, Automechaniker,
Bauarbeiter oder Friseure und hatten nie die Absicht nach
Deutschland zu kommen. Der Krieg gegen Libyen hat ihnen dann keine
andere Wahl gelassen.
„Mit diesem Schritt“, so Asuquo Udo, einer der Sprecher der
Flüchtlinge, „zeigen wir, dass wir Teil der Gesellschaft in Hamburg
sein wollen und auf Unterstützung setzen. Wir können und wollen
nicht zurück in ein Elend - sei es in Italien oder in afrikanischen
Staaten.“
Dazu der ver.di-Fachbereichsleiter für Besondere Dienstleistungen
Peter Bremme: “ Wir heißen die Flüchtlinge willkommen und wollen
die Beschäftigten in Hamburg mit den neuen Mitgliedern aus Libyen
in einen Dialog bringen, um die Forderungen der Flüchtlinge auf
eine breitere Basis zu stellen. Wir unterstützen ausdrücklich die
Forderungen der Geflüchteten aus Libyen auf Wohnung, freien Zugang
zum Arbeitsmarkt, freien Zugang zu Bildung, freien Zugang zu
medizinischer und sozialer Versorgung und freier Wahl des
Aufenthaltsortes bzw. Wohnortes innerhalb der EU.“
„Hamburg hat die Chance, zu zeigen“, so Bremme weiter, “dass eine
hanseatische „Willkommenskultur“, die Menschen nicht nach
Nützlichkeitsaspekten sortiert. Die Politik kann den Weg frei
machen durch Aktivierung des § 23 Aufenthaltsgesetz. Das ermöglicht
den Flüchtlingen legalen Aufenthalt in Hamburg.“
Aus der Grundsatzerklärung von ver.di 2010 heißt es:
“Alle Menschen sollen frei von Armut und Not, von Ausbeutung und
Unterdrückung leben. Sie haben das Recht auf körperliche und
seelische Unversehrtheit, auf menschenwürdige Arbeits- und
Lebensbedingungen, auf Anerkennung und Respekt.“
Sie endet mit den Worten:
„Wir laden dazu ein, sich mit uns gemeinsam für diese Werte und
Leitbilder einzusetzen und die Zukunft zu gestalten.“
--------------
Presseerklärung
Der
Migrationsausschuss der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
im
Landesbezirk Hamburg begrüßt den Beitritt der afrikanischen Flüchtlinge
aus
Libyen in unsere Gewerkschaft.
Wir
verbinden das Willkommen heißen der Migranten in unserer Organisation
mit der
Forderung an den Senat, unseren neuen Gewerkschaftskollegen
ein Bleiberecht und
damit eine Perspektive in unserer Gesellschaft zu ermöglichen.
Hamburg, 10.
Juli 2013
----------------
Presse :
taz hamburg
http://taz.de/Libysche-Fluechtlinge-in-Hamburg/!119676/
Abendblatt
http://www.mobil.abendblatt.de/hamburg/article117886347/Hamburger-Libyen-Fluechtlinge-werden-Gewerkschafter.html
Welt
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/hamburg/article117886091/Heisst-die-Fluechtlinge-willkommen.html
Altona Info
http://www.altona.info/2013/07/10/libysche-flchtlinge-jetzt-verdi-mitglieder-tagesthemen-berichtete/
Ausstellung
über Hamburger Libyen-Flüchtlinge Hamburger Abendblatt Die afrikanischen Flüchtlinge kamen Anfang des Jahres aus Italien nach Hamburg. Dort waren sie vor zwei Jahren nach der Flucht aus Libyen in Flüchtlingslagern untergekommen, die dann geschlossen wurden. Sie bekamen von Italien "Touristen-Visa", die ... Alles zu diesem Thema ansehen » |
Hamburg
: 300 Flüchtlinge werden Verdi-Mitglied Tagesspiegel Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat in Hamburg 300 Flüchtlinge als Mitglieder aufgenommen. Es handelt sich um Afrikaner verschiedener ... Sie hatten sich auf die Flucht über das Mittelmeer nach Italien begeben und sind von dort aus weitergezogen ... Alles zu diesem Thema ansehen » |