DIE LINKE
Pressestelle
Hamburg,
den 16. Dezember 2013
Familie sollte getrennt werden!
Unfassbarer Abschiebeversuch im Morgengrauen am Tag der Menschenrechte.
Am
10. Dezember drangen morgens um 4 Uhr Ausländerbehörde
und
Ausländerpolizei überfallartig in die Wohnung einer Roma
Familie
ein. Die Mutter und ihre vier kleinen Kinder, 14 Monate
alte
Zwillinge und ein 3- und 5-jähriges Mädchen, wurden aus
dem Schlaf
gerissen, mussten in Windeseile packen und wurden in
einem Bus nach
Hannover gebracht, wo sie zusammen mit vielen anderen
Roma Familien
aus Norddeutschland nach Belgrad geflogen werden
sollten. Die Familie
war dem Überfall schutzlos ausgesetzt, denn der Vater
der Familie
befand sich zur gleichen Zeit im Krankenhaus.
Da
die 15jährige Schwester des Vaters nicht mit abgeschoben
wurde,
konnte sie den Familienvater im Krankenhaus benachrichtigen.
Dieser
hat den Anwalt der Familie kontaktiert, der dann eine
Rückholung der
Familie nach Hamburg bewirken konnte, weil die Abschiebung
aus
vielerlei Gründen nicht rechtens war.
Karin
Haas, Fraktionsvorsitzende DER LINKEN im Bezirk Nord
und
Sprecherin der LAG Migration, Flucht und Antirassismus:
„Dies
ist
ein krasser Fall versuchter Familientrennung und ein
grausamer
Versuch, die Menschen, die hier Schutz vor Diskriminierung
und Elend
suchen, einzuschüchtern und los zu werden. Es gibt zum
Glück noch
Menschen in der Stadt, die so ein Vorgehen nicht dulden,
und der
Familie geholfen haben. Besonders aber die Kinder werden
diese
traumatische Nacht nie vergessen. Die Familie darf nicht
wieder
getrennt werden, sondern muss in Hamburg bleiben können.
Ihr
sehnlichster Wunsch ist es, eine Aufenthalts- und eine
Arbeitserlaubnis zu bekommen, um für ihren Lebensunterhalt
sorgen
und ein normales Leben führen zu können.“
„Besonders
makaber
ist das Datum der Abschiebung, der 10. Dezember“, so
Haas weiter. „Unter dem Eindruck der Schrecken des
Zweiten
Weltkrieges und der Nazi-Diktatur hat die
UN-Generalversammlung den
10. Dezember zum Tag der Menschenrechte erklärt, um zu
einer Welt
beizutragen, in der »Menschen frei von Furcht und Not«
leben
können. Auch Tausende Roma und Sinti wurden damals
verfolgt und
ermordet. Heute müssen und können wir die immer noch
vorhandene
Diskriminierung und Ausgrenzung der Roma und Sinti in
Europa stoppen
und ihnen ein sicheres Zuhause geben.“