kein mensch ist illegal hamburg

"Ihr sollt wissen, daß kein Mensch illegal ist.
Das ist ein Widerspruch in sich. Menschen können schön sein oder noch schöner. Sie können gerecht sein oder ungerecht. Aber illegal? Wie kann ein Mensch illegal sein?"

Elie Wiesel

Freitag, 12. Juli 2013

Libysche Flüchtlinge treten in die Gewerkschaft ver.di ein.


„Wir wollen Teil der Gesellschaft in Hamburg sein“

Libysche Flüchtlinge treten in die Gewerkschaft ver.di ein

Die als Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ bekannt gewordenen
Flüchtlinge aus Libyen haben sich entschieden, Mitglied der
Gewerkschaft ver.di zu werden. Die ca. 300 Flüchtlinge haben in
Libyen gearbeitet als Ingenieure, Journalisten, Automechaniker,
Bauarbeiter oder Friseure und hatten nie die Absicht nach
Deutschland zu kommen. Der Krieg gegen Libyen hat ihnen dann keine
andere Wahl gelassen.

„Mit diesem Schritt“, so Asuquo Udo, einer der Sprecher der
Flüchtlinge, „zeigen wir, dass wir Teil der Gesellschaft in Hamburg
sein wollen und auf Unterstützung setzen. Wir können und wollen
nicht zurück in ein Elend - sei es in Italien oder in afrikanischen
Staaten.“

Dazu der ver.di-Fachbereichsleiter für Besondere Dienstleistungen
Peter Bremme: “ Wir heißen die Flüchtlinge willkommen und wollen
die Beschäftigten in Hamburg mit den neuen Mitgliedern aus Libyen
in einen Dialog bringen, um die Forderungen der Flüchtlinge auf
eine breitere Basis zu stellen. Wir unterstützen ausdrücklich die
Forderungen der Geflüchteten aus Libyen auf Wohnung, freien Zugang
zum Arbeitsmarkt, freien Zugang zu Bildung, freien Zugang zu
medizinischer und sozialer Versorgung und freier Wahl des
Aufenthaltsortes bzw. Wohnortes innerhalb der EU.“

„Hamburg hat die Chance, zu zeigen“, so Bremme weiter, “dass eine
hanseatische „Willkommenskultur“, die Menschen nicht nach
Nützlichkeitsaspekten sortiert. Die Politik  kann den Weg frei
machen durch Aktivierung des § 23 Aufenthaltsgesetz. Das ermöglicht
den Flüchtlingen legalen Aufenthalt in Hamburg.“

Aus der Grundsatzerklärung von ver.di 2010 heißt es:

“Alle Menschen sollen frei von Armut und Not, von Ausbeutung und
Unterdrückung leben. Sie haben das Recht auf körperliche und
seelische Unversehrtheit, auf menschenwürdige Arbeits- und
Lebensbedingungen, auf Anerkennung und Respekt.“

Sie endet mit den Worten:
„Wir laden dazu ein, sich mit uns gemeinsam für diese Werte und
Leitbilder einzusetzen und die Zukunft zu gestalten.“

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Presseerklärung


Der Migrationsausschuss der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di 
im Landesbezirk Hamburg begrüßt den Beitritt der afrikanischen Flüchtlinge
 aus Libyen in unsere Gewerkschaft.

Wir verbinden das Willkommen heißen der Migranten in unserer Organisation 
mit der Forderung an den Senat, unseren neuen Gewerkschaftskollegen 
ein Bleiberecht und damit eine Perspektive in unserer Gesellschaft zu ermöglichen.

Hamburg, 10. Juli 2013
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Presse :

taz hamburg
http://taz.de/Libysche-Fluechtlinge-in-Hamburg/!119676/


Abendblatt
http://www.mobil.abendblatt.de/hamburg/article117886347/Hamburger-Libyen-Fluechtlinge-werden-Gewerkschafter.html

Welt
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/hamburg/article117886091/Heisst-die-Fluechtlinge-willkommen.html

Altona Info
http://www.altona.info/2013/07/10/libysche-flchtlinge-jetzt-verdi-mitglieder-tagesthemen-berichtete/

Ausstellung über Hamburger Libyen-Flüchtlinge
Hamburger Abendblatt
Die afrikanischen Flüchtlinge kamen Anfang des Jahres aus Italien nach Hamburg. Dort waren sie vor zwei Jahren nach der Flucht aus Libyen in Flüchtlingslagern untergekommen, die dann geschlossen wurden. Sie bekamen von Italien "Touristen-Visa", die ...
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Hamburg : 300 Flüchtlinge werden Verdi-Mitglied
Tagesspiegel
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat in Hamburg 300 Flüchtlinge als Mitglieder aufgenommen. Es handelt sich um Afrikaner verschiedener ... Sie hatten sich auf die Flucht über das Mittelmeer nach Italien begeben und sind von dort aus weitergezogen ...
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