kein mensch ist illegal hamburg

"Ihr sollt wissen, daß kein Mensch illegal ist.
Das ist ein Widerspruch in sich. Menschen können schön sein oder noch schöner. Sie können gerecht sein oder ungerecht. Aber illegal? Wie kann ein Mensch illegal sein?"

Elie Wiesel

Freitag, 9. März 2018

Die Rote Tasche, brennende Schuhe und andere Geschichten von Frauen auf der flucht

Gestern war die Eröffnung mit dem Frauenchor der Weltkapelle:
im Atelierhaus 23.  Zu  sehen bis 22.3.18 
Öffnungszeiten :
mo-so  9-18
di geschlossen








   
Auf der Insel Lesvos ankommende alleinstehende Frauen werden seit ein paar Jahren im Hotspot Moria untergebracht: Meist in Containern oder aber auch manchmal in Zelten. In den Fertighäusern sind 20-22 Frauen untergebracht. Es gibt nur eine Toilette und  zu wenig Kochgelegenheiten. Nato-Stacheldraht trennt die verschiedenen Gruppen in verschiedene Sektoren. Moria ist ein Gefängnis was offene Tore hat, aber nicht für alle. Wäre die Anzahl der Menschen, die dort untergebracht sind nicht dreifach überbelegt, würde man die Tore wieder ganz verschließen. Doch die würdelosen Lebensbedingungen gekoppelt mit den Zäunen führten schon kurz nach der Geburt des EU-Türkei Deals zu ständigen Revolten. Moria brennt immer wieder und die meisten Menschen dort haben schon mehrfach alle ihre Habe verloren.

Ende Februar 2018 befinden sind nach offiziellen Angaben 212 alleinstehende Frauen in dem Lager. Sie kommen aus Kamerun, dem Kongo, der Demokratischen Republik Kongo, Syrien, Äthiopien, Afghanistan, Eritrea, dem Irak, Jemen, dem Iran, Somalia, Marokko, Palästina, Ghana, Algerien, Zimbabwe, den Komoren, Linkala, Nigeria und der Dominikanischen Republik.

Vier dieser Frauen leben schon seit über einem Jahr in Moria, obwohl die Unterbringung dort rechtlich auf maximal für 25 Tage ausgelegt ist, innerhalb derer die Identifizierung und Registrierung der Neuangekommenen Flüchtlinge durch die Behörden stattfinden sollte.

Die Frauen dieser Ausstellung habe ich auf der Insel Lesvos über unterschiedliche Menschen und Gruppen kennengelernt, die ich hier erwähnen will, weil es neben dem Überlebenswillen dieser Frauen nur die Solidarität der UnterstützerInnen möglich macht, das unmenschliche Experiment EU-Türkei Deal an den Außengrenzen Europas zu besiegen.

Refugee Rescue Mo Chara, Proactiva, Sea Watch, Familie Gerontara, Dorf der Alle Zusammen, Siniparxis, Noborder Küche Lesbos , Watch the Med Alarmfone und viele andere.

Infomobile / w2eu / marily stroux





         Längere Interviews mit den Frauen werden hier die nächste Tage veröffentlicht.